Die wichtigsten Infos zur Systemadministration für die Creative Cloud

von | 7. März 2017 | 8 Kommentare

Administratoren und Supporter haben es mit der Creative Cloud nicht unbedingt leicht, denn die Tools und Services sind enorm komplex und benötigen sehr spezifische Voraussetzungen und Fachkenntnisse. In diesem Artikel gehe ich daher speziell auf die Fragen von Systemadministratoren und IT-Supportern ein, denn als solche werden Sie oft von Anwendern um Rat gefragt und müssen sich selbst die Informationen mühsam zusammen suchen.

 

Ich habe den Artikel in fünf Bereiche unterteilt und hoffe, dass ich Ihnen damit einen sehr guten Überblick über die Creative Cloud aus Sicht der Administration und Systemverwaltung geben kann:

 

Wenn am Ende noch Fragen übrig bleiben, dann nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion.

Part 1: Fragen rund um die Installation und Lizenzierung der Creative Cloud

Die Übersichtsseite der verschiedenen Creative Cloud Lizenzen bietet deutlich zu viel Auswahl und nicht gerade sehr viel Orientierung. Daher hier mal die wichtigsten Unterschiede.

Welche Creative Cloud Varianten gibt es und welche ist davon am besten für Ihr Unternehmen geeignet

Adobe bietet verschiedene Varianten der Creative Cloud für vier verschiedene Zielgruppen an:

  • Creative Cloud für Einzelanwender
  • Creative Cloud für Teams
  • Creative Cloud für Unternehmen
  • Creative Cloud für Schüler, Studenten und Bildungseinrichtungen

Die Creative Cloud für Einzelanwender bietet sich für private Anwender, Freelancer oder Einzelunternehmer an. Voraussetzung ist, dass Sie für Ihre Geräte über Administrationsrechte verfügen und von der Bezahlung, über die Installation und die Nutzung eigentlich alles selber machen wollen. Für Einzelanwender, die nur an Fotografie interessiert sind, bietet sich das sehr günstige Fotografie Bundle aus Photoshop und Lightroom an. Auch die anderen Desktop Programme gibt es als sogenannte als Einzelprodukt-Abos, diese sind aber deutlich teurer als das Fotografie Bundle. Für die meisten Anwender, die mehr als zwei Programme benötigen bietet sich daher das Abo mit allen Applikationen an. Wenn Sie neben den Programmen auch an Vorlagen, Bildern und Grafiken für Ihre Designprojekte interessiert sind, lässt sich die Creative Cloud auch mit Adobe Stock kombinieren.

Buchen lässt sich die Creative Cloud für Einzelanwender monatlich oder jährlich, wobei bei letzterem eine monatliche Bezahlung oder eine Prepaid-Option für das ganze Jahr zur Verfügung steht. Die Bezahlung findet über Kreditkarte, Bankeinzug oder Paypal statt und der Anwender kann sich später über sein Creative Cloud Konto monatlich eine Rechnung ausdrucken. Wem das aus Sicht der Buchhaltung zu viel Aufwand ist, der entscheidet sich vielleicht für ein Prepaid-Jahresabo. Preislich unterscheidet sich das nicht, nur die monatlich kündbaren Abos sind im Vergleich zu den Jahresabos ca. 30% teurer.

Die Creative Cloud Desktop App

Die Installation verschiedener Programmversionen über die Creative Cloud Desktop App.

Die Installation der Creative Cloud Programme findet über die Creative Cloud Desktop-Client App statt. Dort meldet man sich mit der gleichen Adobe ID an über die man das Abo gebucht hat oder mit der man die Creative Cloud erstmal für sieben Tage testen möchte. Mit einem Administrator Passwort für den Computer kann die Installation beginnen. Die Creative Cloud Lizenz ist für den Abo-Zeitraum an eine Adobe ID – also quasi auch an eine Person gebunden. Sie können die Programme auf verschiedenen Mac und Windows Computern installieren und mit der An- und Abmeldung in der Creative Cloud Desktop App jederzeit aktivieren und deaktivieren. Zwei parallele Aktivierungen sind möglich.

Wenn Sie die Creative Cloud mehreren Mitarbeitern zur Verfügung stellen wollen, dann ist die Version für Einzelanwender eher unpraktisch. Es sei denn Sie haben Lust, für jeden Mitarbeiter monatlich die Abrechnungen herunterzuladen und diese dann an die Buchhaltung zu geben. Wahrscheinlich wollen Sie auch nicht jedem Mitarbeiter Administrationsrechte geben, damit dann jeder die Programme und Updates installiert wie er möchte…

Jetzt haben Sie also die Wahl zwischen der Creative Cloud für Teams und für Enterprise. Wobei Sie für die Enterprise Variante auf ca. 50 Lizenzen kommen müssen, was Ihnen die Wahl vielleicht schon wieder abgenommen hat.

Vorteil bei der Creative Cloud für Teams ist, dass die Abo-Lizenzen nicht für den gesamten Mietzeitraum an eine bestimmte Adobe ID gebunden sind und das Sie alle Ihre Lizenzen unter einem Administrator Account verwalten. Im Klartext: wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, können Sie die Lizenz über die Creative Cloud Admin Konsole jederzeit seinem Nachfolger zur Verfügung stellen. Die Lizenzverwaltung über die Team Admin Konsole erleichtert natürlich auch die Bestellung, Abrechnung und Bezahlung der Lizenzen.

Creative Cloud für Teams Abo-Optionen

Creative Cloud Packager

Individuelle Installationspakete können mit dem Creative Cloud Packager erstellt werden und als .pkg oder .msi Installer bereitgestellt oder via Softwareverteilung ausgerollt werden.

Über die Admin Konsole erhalten Sie dann auch Zugriff auf den Creative Cloud Packager, mit dem Sie individuelle Installationspakete (.msi oder .pkg) zusammenstellen können, die Sie dann per Softwareverteilung im Unternehmen ausrollen oder manuell auf einzelnen Computern installieren.

Welche Vorteile bietet nun noch die Creative Cloud Enterprise Variante? Grundsätzlich wird die Adobe ID bei der Creative Cloud für Einzelanwender und Teams von Adobe gehostet. Aus Sicht von Adobe ist der Inhaber der Adobe ID auch der Inhaber der Daten, die in der Cloud gespeichert werden. Das kann für Unternehmen kompliziert werden, denn im Zweifelsfall hat nur der Mitarbeiter Zugriff auf die Cloud Daten und nicht das Unternehmen. In der Enterprise Cloud kann das Unternehmen über Single Sign On (SSO) eine Federated ID selber hosten und damit sowohl Inhaber der ID wie auch der Cloud Dateien sein. Klingt kompliziert, aber verdeutlichen Sie sich zunächst den Unterschied zwischen der Creative Cloud Abo-Lizenz für die Tools und Services und der Adobe ID, der eine solche Lizenz zugeordnet wird. In der Praxis sollten Mitarbeiter aber sowieso darüber informiert werden welche Dateien, Informationen und Prozesse in der Cloud ausgelagert werden dürfen und was auf internen Datenspeichern bleiben muss. Über die Creative Cloud Services erfahren Sie aber später noch mehr.

Weitere Details und Voraussetzungen zur Installation:

  1. Eine Lizenz kann auf beliebig vielen Mac und Windows Computern installiert werden und kann. Die Lizenz ist über die Adobe ID an einen Anwender gebunden und dieser kann die Lizenz auf zwei Computern gleichzeitig aktiviert haben.
  2. Welche Programme in welcher Version und Sprache installiert werden entscheidet der Anwender bzw. der Administrator und nicht Adobe. Ebenso kann frei entschieden werden, wann welche Updates installiert werden sollen.
  3. Die Programme mit Jahresabo können nach der Installation und Aktivierung mindestens 99 Tage offline genutzt werden. (siehe Artikel “Internetkonnektivität, Offline-Schonfrist und Erinnerungen.
  4. Die Betriebssystemvoraussetzungen für die neuesten Programme der Creative Cloud sind Mac OS 10.12 oder Windows 10. Einige Programme können auch noch auf 32 Bit Betriebssystemen ausgeführt werden. Im Zweifelsfall schauen Sie noch mal in die aktuellen Creative Cloud Systemvoraussetzungen.
  5. Die Größe des Installationspakets kann ca. 15 GB in Anspruch nehmen, wenn Sie alle Programme herunterladen wollen. Einzeln sind die Installer zwischen 0,6 GB und 1,8 GB groß. Beachten Sie das bei der Planung und dem Download der Installationspakete. Auf der Festplatte nehmen die Programme nach der Installation zusammen ca. 25-30 GB ein (wenn tatsächlich alle Programme installiert werden).

Part 2: Die Update Planung – Voreinstellungen migrieren oder alles neu einstellen

Viele Anwender setzen bereits ältere Versionen der Adobe Software ein. Entweder ist nun ein Update von C6 oder früheren Versionen geplant oder ein Update auf eine neuere CC Version steht an. Bei den Updates muss man grundsätzlich unterscheiden, ob es nur ein Patch für ein bestehendes Programm ist oder ob eine neue Programmversion installiert wird. Ein Patch wird über eine bestehende Installation gespielt, während eine neue Programmversion auch parallel zu einer älteren Version des Programms installiert werden kann. In der Creative Cloud gibt es sowohl die Jahreszahlen, wie auch die Release-Nummer der jeweiligen Software als Anhaltspunkt. Nach der Creative Suite 6 sind folgende Major Releases der Creative Cloud erschienen: CC, CC 2014, CC 2015 und CC 2017 und CC – seit dem 2018er Release wurde die Jahreszahl wieder raus genommen. Aktuell heißt also die im Oktober 2018 erschiene CC 2019er Versionen wieder nur noch CC.

Creative Cloud Update

Ältere Versionen können bei der Installation von Updates beibehalten werden.

Jedes Programm hat neben der Jahreszahl eine fortlaufende interne Nummer: InDesign CC 2019 ist z.B. das 14.te Release von InDesign. Ein Patch erkennt man meistens an der Versionsnummer nach dem Punkt in der Jahreszahl bzw. in der Release-Nummer – z.B. ist Premiere Pro CC 2015.2 ein Patch für das 9te Release von Premiere Pro (es hat aber auch schon Ausnahmen gegeben denn Premiere Pro 2015.4 war ein neuer Installer mit der Release Nummer 10 – sonst wäre es ja auch zu einfach). Demnach ist also die aktuelle CC 2019 Version von Premiere Pro die Version 13. Alle Klarheiten beseitigt?

Wichtig: Bei einem neuen Release muss man bei der Installation über die Creative Cloud App aufpassen, denn standardmäßig werden ältere Programmversionen automatisch entfernt! Wenn diese auf dem System bleiben sollen, müssen Sie vor der Installation in die erweiterten Optionen gehen und können dann auswählen, ob Einstellungen der Vorgängerversionen übernommen werden sollen und ob frühere Programmversionen entfernt werden sollen.

Sollten Sie versehentlich eine ältere Version gelöscht haben, dann ist das kein Problem, denn in der Creative Cloud Desktop App stehen alle Versionen von CS6 bis CC 2018 noch zur Installation zur Verfügung. Ausnahmen bilden einige Videoapplikationen, wo die Zwischenversionen 2014 und 2015 aufgrund eines Dolby Plugins nicht mehr angeboten werden. Klicken Sie auf den Dropdown Button neben dem Programm und wählen Sie “Verwalten > Andere Versionen” aus. Jetzt können Sie die gewünschte Version auswählen (siehe Screenshot weiter oben). Leider wird immer automatisch das letzte Patch installiert und der Anwender kann nicht wählen welches Patch er installieren möchte und welches nicht.

Anmerkung: Die Creative Cloud Desktop App zeigt nur die Installationen in der ausgewählten Sprache an. Vor der Installation sollte man also die gewünschte Sprache in den Voreinstellungen unter Creative Cloud > Apps wählen.

Ein Creative Cloud Team Administrator hat über den oben erwähnten Packager etwas mehr Flexibilität, denn er kann bei der Zusammenstellung des Installationspakets ganz genau auswählen, welche Patches zu einem Programm installiert werden sollen.

Tipp: Es gibt allerdings auch einen Trick für Anwender ohne Team-Cloud: Adobe stellt unter “Download Creative Cloud Apps” direkte Download Links für die aktuellen Creative Cloud Programme zur Verfügung und die Webseite Prodesigntools.com bietet Patches und Installer für ältere Creative Cloud Versionen an.

Einen guten Zeitpunkt für ein Creative Cloud Update auswählen und vorher informieren

In den Voreinstellungen der Creative Cloud Desktop App kann unter Apps auch eine “Automatische Aktualisierung” aktiviert werden. Persönlich habe ich diese Funktion deaktiviert, da ich gerne vorher lese, was es neues gibt und vielleicht auch Projekte noch in der bestehenden Version beenden möchte.

Ein guter Zeitpunkt für ein Update ist immer dann, wenn nicht gerade zu viel Produktionsstress herrscht und man nicht unbedingt gleich irgendetwas fertigstellen muss. In der Regel kann man zwar mit der neuen Programmversion direkt weiterarbeiten, aber es können auch immer mal unerwartete Probleme nach einem Update auftauchen. Und wenn die Arbeitsdatei erstmal gespeichert wurde, lässt sie sich bei vielen Programmen nicht mehr in der Vorgängerversion öffnen!

Folgende Programme sind nicht abwärtskompatibel:

  • Premiere Pro (sehr eingeschränkter Export als Final Cut Pro XML möglich)
  • Animate (vormals Flash Professional, speichern als XFL Format möglich)
  • Lightroom Classic (Kataloge lassen sich nach der Aktualisierung nicht mehr in der älteren Version öffnen)
  • Audition

Folgende Programme sind eingeschränkt abwärtskompatibel:

  • After Effects (jeweils nur eine Version zurück)
  • InDesign (bis zur Cloud Version von CS6 bzw. bis CS4 beim speichern über das IDML Format)
  • Illustrator (das Dokument muss extra in einem älteren Format gespeichert werden)

Bei Photoshop und Dreamweaver ist die Abwärtskompatibilität kein Problem. Ich würde immer empfehlen ein Backup der aktuellen Daten zu machen, bevor ein Update des Programms vorgenommen wird.

Wie können Sie Voreinstellungen aus älteren Programmen übernehmen

Selber verzichte ich in der Regel darauf und denke, dass ein Update auch immer ein ganz guter Anfang sein kann. Trotzdem möchten natürlich viele Anwender ihre Vorgaben, Tastaturbefehle und Arbeitsbereiche am liebsten sofort in der neuen Version verfügbar haben. Das ist eigentlich bei allen Creative Cloud Update-Vorgängen mittlerweile automatisch der Fall. After Effects und InDesign fragen sogar beim ersten Start nach dem Update den Anwender, ob er seine Einstellungen übernehmen möchte. Photoshop und Premiere Pro machen das automatisch, wenn es in der Creative Cloud Desktop App angewählt wurde.

Für ein Update von CS6 oder älteren Versionen ist ein bisschen mehr Arbeit notwendig, teilweise geht es auch gar nicht oder es müssen manuell Dateien zwischen den alten und neuen Vorgabeordnern verschoben werden. Ich würde von CS6 zu CC 2019 nicht versuchen Voreinstellungen zu übernehmen, da man nie weiß, ob das nicht wieder zu Fehlern führen könnte.

Beim Update von einer älteren Creative Cloud Version zu einer neueren Creative Cloud Version gibt es einige praktische Funktionen: Photoshop bietet zum Beispiel seit CS6 unter Bearbeiten > Vorgaben migrieren extra eine Funktion dafür an und auch in Illustrator CC kann der Anwender über Bearbeiten > Meine Voreinstellungen alle relevanten Informationen importieren und exportieren. In InDesign gibt es seit der CC 2014 Version im Bearbeiten-Menü die Funktion “Frühere lokale Einstellungen werden migriert”. Audition CC verfügt im Datei-Menü über die Funktion Exportieren > Anwendungseinstellungen.

Bei Animate, Dreamweaver, Premiere Pro, After Effects und dem Media Encoder können alle Einstellungen in das Creative Cloud Konto geladen werden, von wo aus man sie jederzeit auf einem anderen Computer wieder herunterladen kann.

Es ist also durchaus nicht einheitlich für alle Creative Cloud Programme und erfordert etwas Zeit, um alle Einstellungen zu sichern, damit der Anwender nach dem Update möglichst nahtlos weiterarbeiten kann. Achten Sie daher sehr genau auf die erweiterten Einstellungen bei der Installation von Updates, denn damit können Sie sehr viel einfacher automatisch alle Einstellungen der Vorgängerprogramme übernehmen. Und informieren Sie vor dem Update Ihre Mitarbeiter, damit diese im Zweifelsfall alle Voreinstellungen und Vorgaben rechtzeitig sichern können.

Tipp: bei den Videoprogrammen würde ich empfehlen nach einem Update den Medien-Cache zu löschen. Den Speicherort finden Sie in Premiere Pro unter Voreinstellungen > Medien. Löschen Sie einfach die entsprechenden Ordner. Die Videoprogramme werden die darin enthaltenen Dateien bei Bedarf erneut erzeugen.

Part 3: Creative Cloud Services bereitstellen

Zu den wichtigsten Services gehören die Synchronisierung von Dateien und Bibliotheken sowie der Schriftendienst Adobe Fonts. Bibliotheken und Dateisynchronisierung bieten zahlreiche Funktionen zur Optimierung von kreativen Prozessen: Über Bibliotheken hat der Anwender seine Designelemente auf allen Geräten und in allen Programmen verfügbar. Dazu gehören aktuell je nach Programm Grafiken, Bilder und Clips, Absatz- und Zeichenformateinstellungen, Pinselspitzen, Farben und Farbthemen sowie Muster. Klingt nach nichts Aufregendem, aber wenn sich solche Elemente im Team freigeben lassen, global aktualisiert werden können und gleichzeitig eine Art anwendbarer Styleguide darstellen, dann ist das schon sehr praktisch.

Creative Cloud Files Service

Die Synchronisierung von Dateien ist zunächst mal eine praktische Backup und Versionierungsfunktion. Außerdem lassen sich Designdaten so auf unterschiedlichen Geräten austauschen was gerade beim Einsatz von Tablets die Arbeitsschritte enorm reduziert. Gleichzeitig lassen sich Designdaten für andere Anwender freigeben und diese können Kommentare hinterlassen oder die nativen Dateiformate als JPG, PNG oder PDF herunterladen.

Adobe stellt innerhalb der Creative Cloud mit dem Marketplace zahlreiche kostenlose Designelemente zur Verfügung und via Adobe Stock haben Designer einfachen Zugriff auf Millionen von lizenzierbaren Bildern, Grafiken, Videos und 3D Elementen.

Schriften können via Adobe Fonts auf mobilen Geräten und Desktop Computern für den Gestaltungsprozess verwendet werden. Und zuletzt ist auch die Document Cloud noch Bestandteil der Creative Cloud Services. In der Document Cloud gibt es zahlreiche Tools für die Arbeit mit PDF Dokumenten. Mehr dazu erfahren Sie auch in meinem Document Cloud Artikel.

Was müssen Sie tun, damit die Creative Cloud Services genutzt werden können? Einfach nur die Creative Cloud Desktop App installieren, den Mitarbeitern die Adobe ID und das Passwort geben und

Creative Cloud Programme ohne Services verwenden

Die Creative Cloud Desktop Tools lassen sich natürlich auch ohne online Services nutzen. Dazu muss man in den Voreinstellungen der Creative Cloud Desktop App nur die Synchronisierungsdienste deaktivieren oder bei der Team Cloud einfach auf die Installation der Creative Cloud Desktop App verzichten.

Der Verzicht auf die Services hat meistens einen rechtlichen oder einen sicherheitsrelevanten Hintergrund. Wie schaut es denn aus mit der Sicherheit von Dateien in der Creative Cloud. Aktuell laufen die Creative Cloud Dienste auf Amazon Web Services (AWS) und die Dateien liegen auf Amazon Simple Storage Service (Amazon S3). Daten von Kunden aus Europa bleiben auch in einem europäischen Datencenter und werden nicht in die USA übertragen. Alle Dateien werden SSL verschlüsselt transferiert und gespeichert.

Part 4: Hardware-Konfiguration und Systemvoraussetzungen für die Creative Cloud

Wenn Sie die Creative Suite 6 im Einsatz haben und mit der Performance zufrieden sind, dann werden auch die Creative Cloud Programme gut darauf laufen – beachten Sie aber die Voraussetzungen für neuere Betriebssysteme. Dennoch können einige der Creative Cloud Programme moderne Hardwareressourcen besser einsetzen, als noch die Programme der Creative Suite. So sind mittlerweile eigentlich alle Programme 64Bit fähig und profitieren von mehr Arbeitsspeicher. Wie schon bei CS6 benötigen die Videoprogramme wie Premiere Pro und After Effects zwingend ein 64Bit Betriebssystem.

Sollten Sie über die Erneuerung der Hardware nachdenken, dann wird es Sie erfreuen, dass die aktuellen Creative Cloud Programmversionen Mehrprozessorverarbeitung, Grafikkartenperformance und hochauflösende Displays wesentlich besser unterstützen, als die Creative Suite Programme. Fazit: man kann mit dem alten System weiterarbeiten, darf dann aber auch keine Performance-Sprünge erwarten. Wenn Sie eh schon modernere Hardware verwenden, können Sie sich darüber freuen, dass jetzt viele Prozesse flüssiger laufen.

Die Minimalanforderungen findet man auf der Adobe Webseite und sie sind auch wirklich als solche zu verstehen. Spaß machen tut es damit meistens noch nicht. Was würde ich also empfehlen? Sinnvoll ist ein leistungsfähiger Core i7 Prozessor. Wenn es eher um Print und Grafik geht, dann reicht auch ein Core i5. XEON Prozessoren waren in der Vergangenheit für Renderingprozesse wie z.B. in After Effects sinnvoll. Seit dem Einsatz einer neuen Rendering Engine, ist der Vorteil aber etwas geschrumpft, sodass sich der höhere Preis nicht unbedingt lohnt.

Dafür setzen die Programme alle vermehrt auf die Grafikkarte. Sei es zum rein- und rauszoomen in das Dokument oder aber auch zum rendern von Effekten. Eine 1GB Grafikkarte mit mehr als 300 CUDA oder OpenCL Prozessoren sollte es daher schon mindestens sein. Wer im Videobereich unterwegs ist und auch die 4K Bearbeitung im Sinn hat, kann sich auch gerne 3-4GB Grafikspeicher und mehr als 2000 GPU Prozessoren gönnen.

Wie schaut es beim Arbeitsspeicher aus. 8GB ist schon eng. 16GB machen da schon mehr Spaß und bei der Anschaffung eines neues Systems würde ich nach 32GB schauen. Das ist im mobilen Bereich aktuell nicht immer so einfach, aber auf einem Laptop muss man ja vielleicht auch nicht 12 Programme gleichzeitig öffnen. Aus Sicht der Creative Cloud kenne ich keinen Prozess, der von mehr als 32GB Speicher ernsthaft profitieren würde und bei typischen Anwendungen merkt man vielleicht nicht mal einen großen Unterschied zwischen 16 und 32GB.

Ein absolutes Must-have ist eine SSD Festplatte für die Programme und das Betriebssystem. Naja, nicht unbedingt zwingend notwendig, aber wer schon einmal Porsche gefahren ist, möchte sicher nicht wieder einen Tretroller benutzen – aus sportlicher und umwelttechnischer Sicht hält dieser Vergleich natürlich nicht stand! Wie groß sollte die Festplatte sein? Die Creative Cloud Programme belegen nach der Installation bis zu 30GB Speicherplatz. Bei der Nutzung – insbesondere bei den Videoprogrammen – werden Cache Daten erzeugt. Das Betriebssystem braucht ja mittlerweile auch nicht gerade wenig. Also am Ende mindestens 128GB Festplattenspeicher – die Dokumente natürlich nicht mitgerechnet, aber die können auch auf externen Festplatten oder RAIDs ausgelagert werden. Ich würde bei Laptops mindesten 526GB empfehlen, da der Einsatz von USB Festplatten sehr mühsam ist. Persönlich wird mein nächster Laptop eher Richtung 1TB tendieren.

Mac oder Windows – worauf muss man achten

Ich arbeite parallel auf beiden Systemen und kann nicht sagen, dass eines davon grundsätzlich besser oder schlechter geeignet wäre. Am Ende ist es Geschmacksache, welches Gerät oder Betriebssystem dem Anwender besser gefällt. Der Datenaustausch ist aus Sicht der Creative Cloud Programme überhaupt kein Problem mehr. Das einzige, wo man aufpassen muss sind Plugins und Schriften. Hier gibt es deutliche Unterschiede und die können am Ende dazu führen, dass Inhalte falsch dargestellt werden oder Effekte und Prozesse fehlen.

Part 5: Creative Cloud Support und Troubleshooting

Als Administrator oder IT Supporter arbeiten Sie wahrscheinlich nicht so viel mit den Programmen; trotzdem wird erwartet, dass Sie jede Menge Fragen beantworten können. Zum Beispiel auch diese:

Sind Anwenderschulungen für Umsteiger von der Creative Suite auf die Creative Cloud notwendig?

Da ich selbst Creative Cloud Instructor bin, wird Sie meine Antwort vielleicht etwas verwundern, denn sie lautet “nein”. Grundsätzlich können Anwender, die momentan mit Creative Suite Programmen arbeiten mit den aktuellen Creative Cloud Programmen weiterarbeiten. Natürlich wurde hier mal ein Bedienfeld umbenannt oder ein Tastaturbefehl geändert. Manchmal heißt auch ein Werkzeug anders oder es wurde durch eine neuere Werkzeugversion ersetzt. Aber vom Grundsatz her können die meisten Arbeitsprozesse weiterhin eingesetzt werden.

Andererseits drängen sich die vielen neuen Funktionen und Prozesse auch nicht sofort auf und um die Vorteile der Creative Cloud kennenzulernen ist entweder viel Zeit sowie eine gute Portion investigativem Interesse notwendig oder eben eine Anwenderschulung – bei der ich dann natürlich wieder gerne behilflich bin – also schicken Sie mir doch jetzt schon mal eine unverbindliche Anfrage 🙂 im Zweifelsfall haben Sie einen Kostenvoranschlag in der Hand, wenn der Chef oder ein Abteilungsleiter danach fragt.

Was können Sie tun, wenn nichts mehr geht?

Noch so ein Punkt. Sie werden ja erst hinzugezogen, wenn nichts mehr geht. Außerdem muss die Datei gleich in den Druck oder der Film gesendet werden. Aber dummerweise lässt sich das Programm nicht starten oder der Export bricht ab. Hier mal ein paar Troubleshooting Tipps:

  1. Das Programm zurücksetzen: viele Adobe Programme lassen sich mit der Tastenkombination Strg+Alt+Umschalt (Windows) bzw. Control+Option+Command+Umschalt beim Start des Programms zurücksetzen. Dadurch werden Voreinstellungen gelöscht, die eventuell zu einem Fehler führen.
  2. Voreinstellungsordner löschen: wichtige Speicherordner für die Videoanwendungen ist der Ordner Dokumente > Adobe. Den jeweiligen Programmordner würde ich einfach mal woanders hinschieben und dann das Programm erneut starten. Andere Programme legen die Voreinstellungen unter /Benutzer/Library/Preferences (Mac) bzw. Benutzer\<Benutzername>\AppData\Roaming\Adobe (Win) ab.
  3. Wenn nichts mehr geht und auch eine einfach erneute Installation den Fehler nicht behebt, dann probieren Sie mal das Creative Cloud Cleaner Tool. Wahrscheinlich kommt es für die Sendung etwas zu spät, aber aus Sicht der Adobe Programme sollte das System jetzt ziemlich jungfräulich sein.
  4. Die Videoprogramme legen Medien Cache und Disc Cache Dateien an, die Sie unbedingt mal löschen sollten. Den Speicherort dafür  können Sie in den Voreinstellungen unter Medien innerhalb von Premiere Pro bzw. unter Medien und Disc Cache in After Effects einsehen.
  5. Wenn Fehler bereits bei der Installation auftreten, dann deaktivieren Sie vorübergehend alle Virenscanner und verwenden Sie ebenfalls das Creative Cloud Cleaner Tool.
  6. Last but not least: Adobe Chat Support ist sehr gut bei der Behebung von Installationsproblemen. Leider ist er nur werktags zwischen 9 und 17 Uhr erreichbar.

Am Ende bleibt mir noch Ihnen viel Erfolg bei der Umstellung auf die Creative Cloud zu wünschen und für Fragen können Sie natürlich auch gerne die Kommentarfunktion verwenden.

 

Sven Brencher

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